Handspinnen – Tipps und Tricks

Einige meiner Erfahrungen beim Handspinnen möchte ich hier wiedergeben.

Wenn Deine beiden Flügel von der Spindel rutschen, weil Du am Schaftende zu viel Holz  abgenommen hast, und die Löcher inmitten der Flügel nun für den Schaft zu groß sind, hilft eine kleine Kerbe, die Du ca. 5 cm oberhalb der Flügel in den Schaft schnitzt.

KreuzspindelKerbe_klBeim Umwickeln der Flügel mit dem Anfangsfaden führst du diesen von hinten einmal durch die Kerbe, dann wieder um die  Flügel, ziehst gut fest, dann wickelst Du einmal um die Kerbe herum, ziehst wieder fest, wickelst noch einmal kreuzweise um die Flügel und kannst dann ganz normal mit dem Spinnen beginnen. Der Faden durch und um die Kerbe hält das größer werdende Knäuel fest und die Flügel können nicht mehr herunter rutschen.

Wenn Dein Flügelkreuz voll gesponnen ist, musst Du die Fäden in der Kerbe vorsichtig lockern und abziehen; das Kreuz mit der gesponnenen Wolle fällt dir dann in die Hand.

 

Das Zwirnen

Man muss es nicht tun, wenn man den Faden gleichmäßig dick und im richtigen Maße verdreht spinnen kann – ich bin leider noch nicht so weit.

Doch hilft es einem sehr aus der Bredouille, wenn man zwei gesponnene Fäden im Anschluss miteinander verzwirnt. So gleichen sich dünne und dicke Stellen im Faden gegenseitig aus, und der verzwirnte Faden ist wesentlich reißfester. Freilich wird er dadurch auch dicker – 5er Nadeln sind bei mir das mindeste, was ich danach zum Stricken oder Häkeln verwenden kann.

Wichtig beim Zwirnen ist, dass die beiden Fäden in ein und der selben Drehrichtung gesponnen sind – ich spinne die einzelnen Fäden immer mit dem Uhrzeigersinn – und dass man den Doppelfaden dann in der entgegengesetzten Drehrichtung spinnt – bei mir also entgegen dem Uhrzeigersinn. Ansonsten sind die Fäden dermaßen verdreht, dass sie fast nicht mehr zu verarbeiten sind.

Um zwei Fäden zu verrzwirnen, verbinde (verknote) ich sie zunächst mit dem Anfangsfaden auf der Spindel. Ist kein Anfangsfaden vorhanden, kann man beide Fäden auch direkt unten an den Schaft knoten. Wie beim normalen Spinnen umwickelt man dann das Flügelkreuz, schlingt sie um die Kerbe an der Schaftspitze und kann losspinnen. Nicht vergessen: die Spindel muss in der entgegen gesetzten Richtung gedreht werden, in der die Fäden versponnen sind!

Es ist hilfreich, wenn die beiden Wollknäuel, von denen du die Fäden abspinnst, locker auf einer Fläche oder in kleinen Schüsseln liegen, sodass sie gut abgewickelt werden können, und dass die Knäuel sich nicht direkt nebeneinander befinden, sondern z.B. rechts und links von dir.

Das Zwirnen selbst geht fast genauso wie das Spinnen: Du lässt die beiden Fäden durch Deine rechte Hand laufen, und ziehst sie mit der linken Hand heraus.

Wenn du die Spindel beschweren kannst, ist das hilfreich, da so die Fäden leichter aus Deiner rechten Hand gezogen werden. Zum Beschweren eignet sich z.B. eine Stange Knetgummi, den Du von oben um das Kreuz legst, um den Schaft wickelst und ihn mit den ersten Wicklungen des verzwirnten Fadens befestigst.

Schöne Effekte kannst Du erzielen, wenn Du zwei verschieden farbige Fäden verzwirnst. Das funktioniert übrigens auch mit gekaufter Wolle.

Ein Kommentar zu “Handspinnen – Tipps und Tricks

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